Schein und Sein. Das digitale Selbstbildnis zwischen Identitätssuche und Inszenierung
Lehrgang 82655
Veranstaltungsdatum: 08.04. - 10.04.2024
Zielgruppe: Lehrkräfte aller Schularten der Sekundarstufe 1
Leitung: Christian Schulz, Paul Velthaus
Montag - Mittwoch
Programm
Ein Foto ist schnell gemacht. Wir sammeln unglaubliche Mengen an Bilddaten auf unseren Endgeräten, insbesondere Selbstporträts und Personenaufnahmen.
Was verraten uns diese Bilder über die Motive und ihre Fotografen? Kann man der fotografischen Arbeit immer glauben? Ist das Motiv mittels Schnappschusses festgehalten oder aufwendig inszeniert? Ist die abgebildete Realität wirklich die Realität? Muss sich in Zeiten von KI-Bildgeneratoren unsere Definition von Realität erweitern oder gar ändern?
Im Kunstunterricht leistet sowohl das eigene Produzieren als auch das Wahrnehmen, Betrachten und Reflektieren der entstandenen Bilder einen wesentlichen Beitrag zur Medienkompetenz unserer Schülerinnen und Schüler.
Ausgehend vom eigenen Porträt werden die Teilnehmenden dieser Fortbildung verschiedene mögliche Herangehens- und Vorgehensweisen, künstlerische Positionen und Strategien im Bereich der Fotografie und filmischen Inszenierung kennenlernen und für künftige Unterrichtsvorhaben erproben. Das Selbstportrait im Spannungsfeld von Selbstkonzept und Identitätssuche rückt in den Fokus der Betrachtung. Dabei spielen Themen wie Selbstfindung und Akzeptanz, Stereotypen und Vorurteile, Kommunikation und Präsentation eine entscheidende Rolle.
Insbesondere Tablets ermöglichen dabei ein breites Spektrum künstlerischen Arbeitens. Explorative, ästhetisch-forschende und konzeptuelle Strategien werden für un-terschiedliche Klassenstufen exemplarisch verfolgt: vom spielerischen Zaubern mit der Kamera, dem Inszenieren unmöglicher Situationen über das Lügen mit der Kamera, dem Fake, bis hin zu experimentellen Strategien der Biografiearbeit und Selbstinszenierung.
Die Teilnehmenden arbeiten mit zur Verfügung gestellten iPads oder auch mit schul-eigenen Endgeräten. Sie lernen Möglichkeiten unterschiedlicher Apps kennen und diese einzusetzen.
Die Inhalte der Fortbildung lassen sich auf alle Schularten übertragen. Es können Aufgabeformate für alle Klassenstufen entwickelt werden.
Ziele
Die Teilnehmenden
- sind in der Lage verschiedene Bilder von Personen, Situationen, von Porträts und Selbstporträts mit unterschiedlichen Medien und unterschiedlichen Aussagen zu erstellen.
- kennen verschiedene Möglichkeiten der fotografischen und digitalen Umsetzung.
- können Bilder digital manipulieren und Wahrheitsgehalt von digital erzeugten Bildern kritisch hinterfragen.
- können grundlegende Methoden des Filmschnitts anwenden.
- entwickeln für ihren Unterricht eigene Bildideen und Aufgabenformate.
RL Paul Velthaus, Landesfachkoordinator Bildende Kunst Sek. I an der ZSL-Regionalstelle Mannheim