SCHULKUNST-Thema 2025-2026: „textil“ – vom roten Faden zur Vernetzung
Lehrgang 2VQXP
Veranstaltungsdatum: 13.11. - 15.11.2024
Zielgruppe: Multiplikatorinnen und Multiplikatoren sowie Mitglieder der SCHULKUNST-Teams aller Schularten, Fachberaterinnen und Fachberater Unterricht
Leitung: Susanne Spoerel, Anne Bösenberg
Mittwoch - Freitag
Programm
Das neue SCHULKUNST-Thema „textil" bietet äußerst vielfältige Möglichkeiten. Mit unterschiedlichsten Materialien und Strukturen lassen sich gestalterische Zugänge in ganz verschiedenartigen Kontexten entwickeln. In dieser Multiplikatoren-Fortbildung geht es um grundlegende Anregungen zum Thema in Theorie und Praxis – es geht um den „roten Faden", der dann mit Schülerinnen und Schülern und Lehrkräften aller Schularten bis „zur Vernetzung" weitergesponnen wird.
Dabei bieten sich spielerische Zugänge und handwerkliche Verfahren in allen Bereichen des Bildungsplanes an. Textile Strukturen finden sich wieder in Zeichnung und Malerei, Stoff wird zu Skulptur oder Gewand. Sie lassen sich für Installationen und performative Ansätze nutzen und im realen wie virtuellen Raum gestalten. Textile Materialien werden im großen Feld von Mode und Design genutzt, aber auch in der Architektur finden sie ihre Anwendung. Die haptische Unmittelbarkeit von Faden, Geflecht und Gewebe ist ebenso gefragt wie beispielsweise eine grafische, fotografische oder filmische Auseinandersetzung mit textil anmutenden Strukturen.
Die Teilnehmenden haben die Gelegenheit, forschende und experimentelle Zugänge in zwei verschiedenen Workshops zu erproben und dabei neue Erfahrungen zu machen, die für gestalterische Arbeiten in allen Altersstufen genutzt und weiterentwickelt werden können.
Dr. Veronika Moos: „Wolken, blau"/„Muschelnetz"/„Steinhülle I"
Workshop 1: „Sammeln, forschen und befragen" (Veronika Moos)
„Eigentlich ist es absurd, so viele Fäden zu ziehen auf der Suche nach dem, was jenseits der Grenze liegt – ich gucke halt durch meine Materialien in die Welt." (Veronika Moos)
Es muss gar nicht Stoff sein! Die Teilnehmenden sammeln, forschen und befragen: Was ist „textil", was wirkt „textil"? Welche Erwartungen haben wir, welche Anmutungen leiten uns und wohin führen sie uns? Es geht um Binden, Lösen, Halten, Vernetzen und Verweben, Flechten und Auflösen, Bekleiden und Verhüllen. Die textile Kunst hat etwas sehr Ursprüngliches, Elementares, und sie hat ihren Symbolcharakter nie verloren. Faden und Knoten, Geflecht und Gewebe, Auflösung und Verdichtung, Festes und Filigranes, Flüchtiges und Dauerhaftes, Unscheinbares und Komplexes – all dies ist verflochten ins menschliche Dasein und unauflösbar verbunden mit unserer Existenz.
Dr. Veronika Moos ist 1961 in Bensberg (bei Köln) geboren, lebt und arbeitet als freischaffende Künstlerin und Kulturpädagogin in Köln, Côte d'Opale (Frankreich) und in der Eifel.
Workshop 2: „Textile Welten" (Susanne Baur und Franziska Gulde)
Die Teilnehmenden arbeiten experimentell mit Materialien wie Wolle, Fäden und Stoffen, indem sie sie spannen, flechten, nähen, weben oder einfärben. Gemeinsam setzen sie sich mit den spezifischen Ausdrucksqualitäten von verschiedenen textilen Materialien auseinander, trennen sie oder lassen sie zusammenwachsen, deuten sie um, bringen sie in neue Zusammenhänge, greifen auf alte textile Techniken zurück und interpretieren sie neu. Kombiniert mit anderen Materialien und Bildträgern entstehen Gebilde im Dreidimensionalen oder in der Fläche und wachsen weiter. Der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt.
Ziele
Die Teilnehmenden
- verfügen über vielfältige Möglichkeiten und experimentelle Verfahren im Umgang mit textilen und textil anmutenden Werkstoffen.
- reflektieren ihre Zugänge zum Thema und erweitern diese stetig.
- nutzen die Auseinandersetzung mit Bezugsbeispielen aus Kunst, Design und Architektur für ihren Unterricht.
- entwickeln Aufgaben für Klassen unterschiedlicher Altersstufen und Schularten.
- entwickeln Ideen für die regionalen Fortbildungsveranstaltungen.
Foto rechts: Susanne Baur, Franziska Gulde
Susanne Spoerel, Fachberaterin für Bildende Kunst am Gymnasium an der ZSL-Regionalstelle Mannheim
Anne Bösenberg, Fachberaterin und Landesfachkoordinatorin Bildende Kunst am Gymnasium an der ZSL-Regionalstelle Tübingen