Landesprogramm Kulturschule Baden-Württemberg: Best Practice-Beispiele

Lehrgang 5RQL9

Veranstaltungsdatum: 17.10. - 18.10.2024

Zielgruppe: Lehrkräfte aller Fächer, Kulturbeauftragte, Kulturteams und Schulleitungen einer Kulturschule, Lehrkräfte von Schulen in der Förderlinie „Lernen mit den Künsten“ sowie Lehrkräfte und Schulleitungen, die Kulturelle Bildung an ihrer Schule stärken möchten

Leitung: Dr. Silke Ballath

Donnerstag - Freitag

Programm

Was braucht unsere Kulturschule (noch)?

Ziel des Kulturschulprogramms ist die Anwendung künstlerisch-ästhetischer Methoden im regulären Unterricht. Um dies zu unterstützen, werden verschiedene erfolgreich erprobte Beispiele für kulturell-ästhetischen Unterricht in einer Best Practice-Reihe gezeigt. In dieser Fortbildung wird dieses Thema in drei Teilen behandelt: Im ersten Teil werden verschiedene Beispiele aus der Praxis der Referentin vorgestellt, u. a. das Projekt Urbane Botanik. Inhalte sind dabei die Zusammenarbeit von Lehrpersonen und Künstlerinnen und Künstlern, alternative Präsentationsformate sowie ein fachübergreifendes Arbeiten von beispielsweise künstlerischen Fächern und Naturwissenschaften.

 
Im zweiten Teil wird das Projektentwicklungstool „Chillen & Kämpfen. Teachers' Edition" ausprobiert. Künstlerische Schulentwicklungsprozesse brauchen eine Kontinuität entlang beispielsweise der Beziehungsweisen, um nachhaltig in den Strukturen einer Schule wirken zu können. In diesem Teil wird erarbeitet, wie die konkreten Arbeitsformen dazu aussehen. Behandelt werden die konkrete Entwicklung künstlerisch-edukativer Projekte von der Konzeption über die Durchführung bis hin zur Reflexion, das eigene Rollenverständnis in einer Zusammenarbeit sowie die Herausforderungen einer Zusammenarbeit zwischen Pädagoginnen und Pädagogen mit Künstlerinnen und Künstlern.
Die Ausarbeitung einer gemeinsamen Vision ist Thema des dritten Teils. Hier geht es um einen Aushandlungsprozess entlang einer künstlerischen Vorgehensweise und darum wie sich das Format im Unterricht oder in einer Schulgemeinschaft einsetzen lässt. Die Mettrage (Ballath/Stahlhoven 2020) ist eine Einladung gemeinsam eine Vision von etwas zu entwickeln, das es noch nicht gibt, um zum Beispiel Herausforderungen und Wünschen gemeinsam und konstruktiv zu begegnen. Das Prinzip des Fragmentierens und Assoziierens leitet das Verfahren an, anders als bei einer Collage wird das Fragment nicht geklebt, sondern gelegt und bewegt.

Literatur: Ballath, Silke / Stahlhoven, Katharina (2020): METTRAGE positionen:relationen. Urbane Botanik. Kulturagenten für kreative Schulen Berlin. Unter: https://urbane-botanik.de/wp-content/uploads/2021/03/Urbane-Botanik_METTRAGE-positionen_relationen_Ballath_Stahlhoven_2020.pdf, (aufgerufen: 08.10.2021).

Ziele

Die Teilnehmenden

  • kennen eine künstlerische Methode, um eine Visionswerkstatt mit einer Schulgemeinschaft anzuleiten
  • wissen, wie entlang einer künstlerischen Methode verschiedene Gedanken, Vorstellungen, Wünsche und Erfahrungen in Beziehung zueinander treten
  • verstehen Rollenverständnisse und Präkonzepte in der kollaborativen Projektentwicklung und setzen Projektentwicklungsschritte (Konzeption, Umsetzung, Reflexion) in der Zusammenarbeit von Lehrpersonen und Künstlerinnen und Künstlern (oder anderen Akteurinnen und Akteuren) um
  • kennen die konkrete Projektpraxis und Begleitung von künstlerisch-edukativen Prozessen in Schulen.

Zeitlicher Gesamtaufwand: 8 Stunden

Silke Ballath, Dr. des (sie/ihr), vertritt derzeit die Professur für Theorie künstlerischen Gestaltens an der TU Dresden. Sie hat 10 Jahre lang künstlerische Schulentwicklungsprozesse als Kulturagentin für kreative Schulen begleitet, ist Co-Gründerin des Jugendgremium Schattenmuseum und hat ihre Promotion über die Zusammenarbeit von Lehrpersonen und Künstlerinnen und Künstlern geschrieben. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen auf der interprofessionellen Zusammenarbeit von Lehrpersonen, Künstlerinnen und Künstlern sowie Schülerinnen und Schülern, auf einer diskriminierungs- und rassismuskritischen Bildungsarbeit sowie auf kollaborativen und erfahrungsbasierten Prozessen der Wissensproduktion in der pädagogischen und kunstvermittelnden Praxis.