Qualifizierungslehrgang der Theatermultiplikatorinnen und Theatermultiplikatoren Demokratiebildung – Partizipatives Theater
Lehrgang J9LJ9
Veranstaltungsdatum: 24.10. - 25.10.2024
Zielgruppe: Multiplikatorinnen und Multiplikatoren Schultheater
Leitung: Dr. Paul Barone
Donnerstag - Freitag
Programm
Schultheater kann Schülerinnen und Schülern einen Erfahrungsraum der Partizipation und der Kooperation, eine Sphäre der „gemeinsamen und geteilten Erfahrung" (John Dewey) eröffnen und damit eine demokratische Lebensform einüben: Im gemeinsamen Theaterspielen wird aus dem vereinzelten „Ich" ein „Wir", in der spielerischen Interaktion verwebt sich das Handeln der Spielenden wechselseitig, so dass aus einem konkurrierenden Neben- und Gegeneinander ein kooperatives Mit- und Füreinander wird. Kurz gesagt: Im Theaterspielen wird soziale Freiheit, gelebte Demokratie erfahrbar.
Um dieses demokratiepädagogische Potential des Schultheaters auszuschöpfen, bedarf es aber einer bestimmten methodischen Grundhaltung, die allen Spielenden die Teilhabe am kreativen Prozess ermöglicht und die Offenheit der Improvisation in den Mittelpunkt der theaterpädagogischen Praxis stellt, von grundlegenden Theaterübungen über das improvisierende Entwickeln einer Story bis hin zum kooperativen Inszenieren. Der improvisierende Zugang zum Theaterspielen ermöglicht dabei auch eine authentische und kritische Auseinandersetzung mit Grundfragen unseres Zusammenlebens.
Im Qualifizierungslehrgang wird den Theatermultiplikator/innen die Konzeption, der Aufbau und die Durchführung einer „Blaupausen"-Fortbildung vermittelt, die an den Regionalstellen multipliziert werden soll. Diese Fortbildung soll Lehrkräfte aller Schularten befähigen, theaterpädagogische Mittel bewusst als Einübung in eine demokratische Lebensform einzusetzen. Die vorgestellten Praxisbausteine können im Fachunterricht, in Projekten oder in der Theater-AG eingesetzt werden.
Im Qualifizierungslehrgang geht es nicht um theaterpädagogische Ansätze, die Theaterspielen spezifisch als Instrument des politischen Handelns verstehen, sondern darum die theaterpädagogische Praxis grundlegender als Sphäre „erlebter Demokratie" zu gestalten – mit dem Ziel, einem individualistischen, wettbewerbsorientierten und ökonomisierten Bildungsverständnis einen Begriff von Bildung entgegenzusetzen, der sich an der Vision sozialer Freiheit orientiert und einen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt leisten kann.
Ziele
Die Teilnehmenden
- haben das Konzept und den Aufbau der Blaupausen-Fortbildung „Demokratiebildung – Partizipatives Theater" kennengelernt und exemplarisch durchgespielt;
- haben sich mit dem Begriff der Demokratiebildung und seiner Relevanz für die theaterpädagogische Praxis auseinandergesetzt;
- kennen theaterpädagogische Methoden, die grundlegend auf Partizipation und Kooperation ausgerichtet sind;
- können Improvisation als Leitmethode eines partizipativen Theaters einzusetzen.
Zeitlicher Gesamtaufwand 14 Stunden
Oberstudienrat Dr. Paul Barone, Theatermultiplikator am ZSL Freiburg, Co-Leitung Junge Theaterakademie OffenburgHinweis
Die Teilnehmenden werden gebeten, bewegungsbequeme Kleidung und Schuhe mitzubringen.