Von der farbigen Tonfläche zum keramischen Artefakt

Veranstaltungsdatum: 03.04. - 06.04.2018

Leitung: Renée Reichenbach

*1956 in Jena, 1975–1982 Studium und Aspirantur an der Hochschule für Industrielle Formgestaltung Burg Giebichenstein Halle im Fachbereich Keramik; seit 1982 freiberuflich in Halle tätig; seit 1990 Symposien in Deutschland, der Tschech. Republik und Mazedonien; 1997 Gastprofessur an der FH Koblenz, Institut für Künstlerische Keramik; seit 1998 Workshops - u.a. an der Fachschule für Keramik, Staatl. Fachschule für Keramikgestaltung, Landshut; seit 1999 Mitglied in der Académie de la Céramique, Genf; 2006 Organisation und Leitung des 2. und 4. Internationalen Keramiksymposiums in Halle, Mitglied der Gruppe 83; 2008 Artist in Residence des Seto International Ceramic & Glass Art Exchange Program, Japan; 2011/12 ff Lehrauftrag an der Hochschule für Kunst und Design, Halle, Dozentin für plastisches Gestalten.
Teilnahme an vielen nationalen und internationalen Künstlersymposien;
Arbeiten in öffentlichen Sammlungen/works in museums and collections.
www.renee-reichenbach.de

Programm

Noch bevor wir uns bei diesem Workshop der plastischen Formgebung widmen, beschäftigen wir uns mit einer speziellen Technik der Oberflächengestaltung. Dabei werden eingefärbtes bzw. weißes Porzellan oder farbige Tone einer selbst bestimmten Ordnung folgend in die Oberfläche einer Tonplatte eingewalzt und eingeschlagen, bis diese Massen Intarsien gleich darin eingebettet sind. Aus solchen farbig strukturierten Flächen anschließend dreidimensionale plastische Formen zu bauen, ist immer wieder ein überraschendes und lustvolles Erlebnis.

Der eigenen Ideenwelt und Erfindungslust des Autors folgend, können alle möglichen dreidimensi-onalen Formen aus diesen Platten gebaut werden. Speziell inspirierend für die Artefakte sind längliche Formen verschiedenster Herkunft: z. B. geschwungene Dachgiebel oder Schwerter wie man sie in Asien findet, schlanke Fische und schmale Boote oder auch Geräte und Waffen aus frühester Geschichte wie Harpunen, Pfeile, Speere, Spindeln, Nadeln, Szepter, Musikinstrumente, Orgelpfeifen usw. Die farbigen Tonflächen sind das Ausgangsmaterial aus dem möglichst viele verschiedene Teilstücke entstehen, mit rundem, vier- oder fünfeckigem Querschnitt, röhrenförmig, offen oder geschlossen, spitz zulaufend, dick oder dünn. Wir lernen, wie Tonplatten miteinander verbunden werden, bzw. wie aus einer Fläche eine räumliche Form entsteht. Auf spielerische Weise durch immer wieder neues Aneinanderlegen der einzelnen Elemente suchen wir nun nach einer möglichst spannungsvoll proportionierten, einheitlichen und zugleich differenzierten großen Form. Dabei wird die Phantasie für ganz neue, eigenständige Formzusammen-hänge geweckt, ebenso wie Assoziationen zu uns vertrauten Gegenständen. Die besondere Wirkung der entstehenden Objekte ist ursächlich im unmittelbaren Zusammenspiel von Farb- und Formrhythmus zu suchen und in der auch nach dem Brand noch erlebbaren, ganz eigenen Farbigkeit und Haptik der gebrauchten Massen.

 

Hinweis

Bitte mitbringen:
Eine Gipsplatte („tellergroß"), weiter größere Gipsplatten, falls vorhanden Nudelholz, Tücher zum darauf Ausrollen, Messer, Teigschaber (Plastik), Sprühflasche, Schwamm, falls vorhanden, bzw. auch zum Austauschen: alte Tageszeitungen, Küchenrolle, diverse Röhren verschiedener Durchmesser aus Holz oder Pappe sowie Materialien zum Eindrücken: Draht, Textil, Stempel etc.
Der Ton wird bereitgestellt.
Eingefärbtes und weißes Porzellan stellt die Künstlerin zur Verfügung und kann erworben werden

 

Kursgebühr: 280 €

Übernachtung / Vollverpflegung: 172 €

oder wahlweise Mittagsimbiss: 40 €